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15.09.2011 11:45
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Es ist nicht erst in der letzten Zeit präsent, dieses Thema, es hat mich in irgendeiner Form mein ganzes Leben begleitet. Und wie ich immer wieder feststellte, bin ich damit nicht allein. Ganz gleich, ob es Diskussionen zum Thema Freiheit sind, zu Regierungsformen oder was auch immer, sie taucht auf, diese Frage, ob wir überhaupt eine freie Wahl haben. Ich habe es von allen Seiten beleuchtet – soweit mir das möglich war – habe darüber gelesen und auch mit Menschen darüber diskutiert. Immer wieder stellte ich fest, dass, egal wie man es sieht, etwas auf der Strecke bleibt. Kaum einer macht sich nämlich die Mühe, zu definieren, was für ihn freie Wahl überhaupt bedeutet und wer da eine freie Wahl hat. Manche Diskussionen hätte man sich schenken können, weil die Diskussionspartner etwas Unterschiedliches darunter verstanden. Dann, als ich von der Eigenkreation bei Kryon las, und die Hinweise, dass wir selbst unsere Welt erschaffen, tauchte das Thema wieder auf, etwas anders gelagert aber nicht minder heftig und ebenso verwirrend, wie es mir schon immer erschien. Auch jetzt stellte ich fest, dass die Menschen, die sich darüber ausließen, unterschiedliches meinten, wenn sie über freie Wahl sprachen. Wenn ich auf meine Gefühle achtete, dann glaubte ich manchmal tatsächlich, eine freie Wahl zu haben, andererseits gab es Situationen, bei denen ich das Gefühl hatte, ich hätte aber auch überhaupt keine Wahl gehabt. So nach und nach ging mir auf, dass die Probleme daher rühren, dass wir uns als Menschen meist nur als solche fühlen, will heißen, wir fühlen uns nicht mit unserer Seele eins – oder unserem Höheren Selbst oder wie auch immer wir den Teil von uns nennen, der mehr wahrnimmt als wir es auf Menschenebene können. Bald schon war mir klar, dass dieser andere Teil von uns es ist, der wählt. Wenn ich mich davon getrennt fühle, dann behaupte ich natürlich, ‚Ich’ hätte keine freie Wahl. Dann sind es immer die anderen, die mir unangenehme Dinge zufügen. Oder aber, wenn mir das mit der Seele, Höherem Selbst klar ist, dann kann es zu solch eigentümlichen Bemerkungen kommen, wie es eine Bekannte mal von sich gab: „Das finde ich von meiner Seele aber überhaupt nicht nett, was sie da für mich kreiert.“ Und es wurde ganz deutlich, dass sie mit ihrer Seele unzufrieden war. Früher hieß es, die bösen Menschen tun mir das an, oder aber, das hat mir (ein) Gott zugefügt. Jetzt hieß es also, meine Seele – die Böse. Ich wusste, dass da irgendetwas nicht stimmen konnte. Viel klarer sah ich aber trotzdem nicht. Für mich hatte ich bemerkt, dass ich zwar durchaus Situationen verändern kann, dass ich auch tatsächlich kreiere, aber es funktioniert nicht immer – anscheinend. Was ich übersehen hatte, war, dass ich mit meinem menschlichen Teil beurteilte, ob es funktioniert hatte. Ich hatte einfach mehrere Ebenen zusammengeworfen, ohne mir darüber bewusst zu sein. Und außerdem schien es Dinge zu geben, die sich ganz leicht erschaffen lassen und andere, bei denen es einfach nicht gelingen wollte. Als nächstes kam natürlich die Vorstellung, dass es dann keinen Erfolg hat, wenn ich noch etwas zu erledigen habe. Aber irgendwie wollte auch das nicht recht stimmen. Denn manchmal gelang mir Erschaffen auch dann, wenn eigentlich sehr wohl noch etwas hätte erledigt werden sollen – aus rein menschlicher Sicht. Nun, unsere Seele sieht es nun einmal anders, das ist mir schon lange klar, auch wenn ich nie richtig wusste, was das denn nun tatsächlich bedeutet. Ich hätte es eigentlich schon längst erkennen können, denn den Hinweis, der für mich so wichtig war, hatte ich schon in der Kinesiologie-Ausbildung erhalten. Da gibt es in der Methode 3 in 1 ein so genanntes Verhaltens-Barometer. Dieses ist unterteilt in vier Bereiche: Bewusst, Unterbewusst, Körper, Wahl – keine Wahl. Und wenn ich arbeitete und ausbalanciere, tue ich es nicht, damit ich plötzlich erschaffen kann, sondern ich balanciere dieses Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein aus, was dazu führt, dass ich glaube, ich hätte keine Wahl. Damals war mir schon klar, dass es bedeutet: Ich habe immer eine Wahl, nämlich wie ich mit einer gegebenen Situation umgehe. Ich verändere also nicht die Situation sondern mein Gefühl und meine Reaktion darauf. Wenn ich das nicht einfach kraft meiner Gedanken schaffe, nutze ich eben eine Technik wie Kinesiologie. Ich hatte auch anschließend viele Hinweise erhalten, die im Grunde alle von dem gleichen sprechen. Doch wie die meisten Menschen, sah ich erst einmal nur die Möglichkeit, zu wählen und zu erschaffen. Und ich wunderte mich nur über mich selbst, dass es mir nicht so recht gefallen wollte. Wie weise doch dieser Teil von mir war. Immer dann, wenn ich beschloss, anders mit einer Situation umzugehen – und sie eben nicht zu verändern – immer dann funktionierte es. Es hat allerdings lange gedauert, bis ich das erkannte. Ich hatte vor Jahren einmal – und das ist jetzt ein wunderbares Beispiel für das, was ich meine – eine Feier organisiert (es war die Feier zum Quantensprung im September 2007). Es würden eine Reihe Leute kommen, die ich nicht kannte, oder nur per Mail. Es hatte sich auch jemand angemeldet, den ich schon kannte und von dem ich das Gefühl hatte, dass er überhaupt nicht in die Runde passen würde. Eine zeitlang überlegte ich, was ich tun solle. Ihn offen bitten nicht zu kommen? Nein, das ist nicht meine Art, da wäre ich nicht authentisch gewesen. Darum bitten, dass er wegbleibt? Gefiel mir auch nicht. Harmonische Energien einladen, dass alles gut verlaufen würde? Auch das gefiel mir nicht. Und dann beschloss ich ganz einfach vorzugehen. Ich beschloss(!), einfach diesen Nachmittag und Abend zu genießen, komme da was da kommen wolle. Ich stellte für mich fest, dass ich nicht der Hüter der anderen bin, und wenn jemand mit dieser Person ein Problem habe, so sei das nicht meines. Dieser Entschluss fühlte sich wundervoll an. Kurz bevor die Feier begann rief diese Person an und sagte ab mit der Begründung, es würde wohl nicht passen. Es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis ich begriff, dass darin der Schlüssel lag. Es geht nicht darum, irgendetwas Spezielles in unserem Leben zu kreieren. Es geht darum, uns immer wieder bewusst zu sein, wie wir mit Situationen umgehen. Wir können nicht wissen, warum unsere Seele genau das jetzt kreiert hat. Aber wir haben die Wahl: Wir können sagen, ich kann ja doch nichts tun, alles ist vorherbestimmt. Ich muss es eben erdulden. Oder wir versuchen, das zu erzwingen, was wir als Menschen wollen, und rennen mit dem Kopf durch die Wand (oder eher gegen die Wand). Oder wir sagen, nun, dann schauen wir mal, was ich mir heute präsentiere. Alles ist ein Abenteuer, es ist alles in Ordnung, auch wenn es nicht immer angenehm ist. Ich will so achtsam sein, wie es mir möglich ist und den Tag genießen, so gut ich es kann. Im ersten Fall werden wir sehr wahrscheinlich die herrlichen Gelegenheiten, die unsere Seele uns präsentiert, übersehen. Und dann wundern wir uns, warum es uns so schlecht geht. Im zweiten Fall, vergeuden wir Energie für etwas, was wir sowieso nicht bestimmen können, und haben dann keine mehr, wenn sich die wundervollen Gelegenheiten zeigen. Im dritten Fall haben wir zwar auch nicht die Garantie, dass wir alles erkennen, und verstehen tun wir wahrscheinlich auch nicht alles. Trotzdem gefällt mir persönlich diese dritte Variante am besten. Inzwischen versuche ich, sie so weit es eben geht zu leben. Als Nebeneffekt habe ich festgestellt, dass ich nun auch auf menschlicher Ebene so einiges kreieren kann, allerdings noch lange nicht alles. Ich weiß – nicht mit dem Kopf – dass es immer einen tieferen Grund gibt, warum mal etwas nicht funktioniert. Und auch, wenn ich es nicht verstehe, kann ich es inzwischen gut stehen lassen. Ich hatte dieses Variante schon oft gelesen, die Bezeichnungen sind dann andere: im Fluss leben, Widerstand aufgeben. Hm, ja natürlich, das auch. Aber letztendlich war für mich viel wichtiger zu erkennen, dass ich wirklich eine Wahl habe, auch als Mensch. Nur liegt diese Wahl woanders, als die meisten Menschen denken. Und natürlich bedeutet das alles auch nicht, dass diese Erkenntnis für jeden genau die gleiche Aha-Wirkung haben muss wie auf mich. Schließlich ist das mein Weg und ich bilde mir nicht ein, dass das der einzig richtige Weg ist. Schließlich und endlich muss es mehrere Wege geben, wenn wir hier sind, alles zu erfahren und auszukundschaften. So wie die Natur sehr effizient arbeitet, tut es – das ist eine Vermutung von mir – die Seelegemeinschaft auch. |
Antworten
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Toll, wie du das in Worte bringst, Ursula. |
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Danke Apfelblüte für Deine Ausführung, so ist es auch für mich und, es ist ein wichtiges Thema! |
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Unter der künstlerischen Perspektive würde ich das mit der Effizienz ablehnen. |
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Viola, da hast du einen wichtigen Begriff ins Spiel gebracht: Vertrauen. Ja, ohne das geht es nicht. Zum Glück wächst es - jedenfalls bei mir. Und einige Szenarien, die ich mir erschaffen habe, haben es zusätzlich gestärkt. |
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Nachtrag |
