Unsere neue Erde ---- Die 5. Dimension

Heute gegen morgen zeigte sich mir ein irrer Traum. Ich war zuerst ein bisschen verwirrt, doch dann besann ich mich dessen, womit ich mir in solchen Situationen immer helfe: ich machte eine schamanische Reise. Die war dann erst richtig interessant. Doch nun zuerst der Traum:

Ich befand mich in einem Raum, in der Erinnerung will es mir nun fast scheinen, als hätte ich etwas oberhalb geschwebt, die Perspektive war nämlich anders als gewohnt. An einer Wand befand sich ein Kasten, sargähnlich und offen. Darin lag eine Mumie, gleichzeitig schien es mir aber auch wie ein Skelett, das in Stoffe eingewickelt war. Und nur eines war mir im Traum klar: das da ist tot.

Das schien aber auch nur. Denn dieses mumienähnliche Gebilde fing an sich zu bewegen, bettete sich selbst um, als sei die vorherige Lage unbequem gewesen, stieg aus dem Sarg, legte sich wieder hinein. Und dann fing dieses Ding, das noch nicht einmal ein Gesicht zu haben schien, an zu sprechen, und zwar mit einer Stimme, die ich im Traum zu kennen glaubte, nämlich mit der einer Verwandten – die im Übrigen zurzeit noch lebt. Da kamen Sätze wie: „Ach ist das unbequem, ach ist das langweilig, soll das jetzt alles sein.“ Und mir wurde irgendwie ganz anders. Nicht gruselig, auch nicht ängstlich, eher kam mir dieses Ding lächerlich vor, aber auch surreal, und wenn ich jetzt im Nachhinein überlege, will es mir eher wie ein Theaterstück von Samuel Beckett erscheinen.

Heute Morgen hatte ich nun einiges zu tun. Meistens vergaß ich diesen Traum aber immer wieder meldete sich das Bild und dieses Gefühl, dass da etwas ganz besonderes, etwas Irres, aber auch etwas geschehen war, das mir etwas sagen will.

Also machte ich die schamanische Reise. Ich ahnte schon, dass es nichts mit der Verwandten zu tun hatte. Ich vermutete auch, dass es nicht um irgendetwas ging, so nach dem Motto, da ist noch etwas zu be- oder verarbeiten. Und doch!

Hm ja, zuerst kamen ein paar Erklärungen, warum es mich an die Verwandte erinnert hatte – auch wenn es eigentlich gar nicht wirklich ihre Stimme gewesen war. Es hatte im weitesten Sinne natürlich doch mit ihr zu tun. Dann hieß es: jetzt wickele mal die Mumie aus. Hm ja, was sich unter den vielen langen, endlos langen Stoffbahnen zeigte, war Holz, zuerst nacktes Holz – also wie solches, das geschält ist, es schien mir sehr zerbrechlich und kostbar. Dann, beim Weiteraufwickeln, wurde daraus auf einmal ein ganz junges Bäumchen. Jetzt hieß es: nun pflanze es in Erde und begieße, damit es wachsen kann. Das tat ich dann auch. Immer noch erschien es mir sehr kostbar. Und dann erschienen auch einige Erklärungen, allerdings etwas vage und nebulös und ganz und gar nicht so, wie ich das nun hier formuliere.

Es geht um eine Fähigkeit (Fähigkeiten), die ich schon immer hatte, aber mehr oder weniger in einem meiner Ausdrücke begraben, abgetötet, eingewickelt hatte. Auch wenn es tot schien, konnte ich doch immer noch die Stimme davon hören und auch verstehen und sie kam mir auch vertraut vor. Doch ich bildete mir ein, dass man nun eine Mumie eben nicht zum Leben erwecken könne. Der Traum belehrte mich eines besseren.

Gleichzeitig zeigte sich mir aber auch, dass ich auch von Menschen, selbst wenn sie ihre Fähigkeiten abgetötet oder wie eine Mumie eingewickelt haben, doch immer noch die Stimme dessen höre, verstehe und erkenne – und das hat nun wirklich mit dieser Verwandten zu tun.

Ach ja, dann erschien noch etwas unklar ein weiteres Bild und ich fühlte mehr als dass ich es sah, dass das Ganze auch noch literarisch verwertet werden will. Ich sagte es doch: Samuel Beckett lässt grüßen!!

Muss ich noch erwähnen, dass ich mich im Moment sehr intensiv mit Irland beschäftige? Ein Ire würde mich – so glaube ich – sofort verstehen. Und Samuel Beckett war Ire. Mein Traum kommt mir wie ein Gegenkonzept zu seinen Stücken vor.