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#1 | Mitgefühl datum

08.01.2011 18:17

Hi ihr Lieben,

eigentlich wollte ich ja gestern fürs neue Energiesystem weiter channeln ... aber da es da mit dem Herzzentrum weitergeht und ich mich auf dem Gebiet ganz schön unsicher fühle, wollte ich das erstmal für mich persönlich klären, wie es jetzt ist mit dem Herzen und dem Mitgefühl etc.

Und es scheint ja grade voll in die Themen zu passen, die auch euch bewegen ... also hoffe ich, daß vielleicht der ein oder andere was damit anfangen kann. Und das ist auch mal wieder nur der Anfang von dem Thema für mich. Bin selbst gespannt, wie es sich weiter entwickelt ... und ich freue mich natürlich sehr über Kommentare von Leuten, die mehr Herz und Mitgefühl haben als ich.

Ach ja ... ist mein erster Channel im Jahr 2011, halleluja!

Silverwings

Mitgefühl
7.1.2011
Ich weiß eigentlich gar nicht, was abgeht und was wir heute machen wollen.

(lacht)

Ich hab ja jetzt noch gar nicht weiter geübt und so.

(lacht)

Weil du hattest doch gesagt, wenn man diese Herzkammer geöffnet hat, dann kommt Magie ins Leben.

Genau.

Und jetzt habe ich das irgendwie noch gar nicht so richtig … gemacht. Also daß ich da jetzt schon großartig was zu sagen könnte, ob ich das jetzt irgendwie wahrnehmen kann. Im Moment ist es halt noch eher „normal“ (lacht) alles.

Aber vielleicht machen wir das ja auch zuerst. Weil ich hatte immer dieses Problem: Leute reden von ihrem Herzchakra, Martin erzählt, sein Herzchakra reicht vier Meter in den Raum, und das Mitgefühl verstärkt sich immer mehr, je mehr man fortschreitet auf dem geistigen Pfad.

(lacht)

Ja. Und das ist bei mir halt nicht so. Und da wollte ich doch mal fragen: Habe ich jetzt überhaupt ein Herzchakra, oder mach ich irgendwas falsch, oder bin ich einfach nur nicht so jemand für Mitgefühl? Das wurde mir ja schon immer mal vorgeworfen, daß ich so etwas gefühllos bin. Vielleicht bin ich ja einfach nur Reptil.

Ja, wie ist es denn damit?

(lacht) Wir fangen wieder an wie immer: Tief durchatmen (lacht) und alles ein bißchen gehen lassen. Auch diese ganzen Gedanken: Bin ich gefühllos, wenn ich kein Mitgefühl empfinden kann? Oder wie ist das denn überhaupt alles? Vielleicht hatten ja gewisse Mitmenschen recht, und ich hab gar keni Herz?

Wenn du Liebe empfinden kannst, dann hast du ein Herz. Und das ist eigentlich alles, was du zu wissen brauchst dazu.

Ja, aber ich hab halt nicht diese … was Lichtarbeiter so schreiben, daß sie mitleiden mit der leidenden Menschheit, oder daß sie Probleme kriegen, wenn neben ihnen jemand Fleisch ißt, oder halt Mitgefühl mit den ganzen Tieren, die so schlecht behandelt werden. Ich fühl das alles gar nicht. Vielleicht bin ich ja auch einfach nur abgestumpft oder so? Das kann ja auch sein.

Ich hab aber auch das Gefühl, wenn ich das fühlen würde, würde ich irre werden! Weil ich hab nur einmal so ein Video geguckt, wo drin vorkam, daß Kühen bei lebendigem Leib die Hörner rausgerissen werden und so Zeug. Also das fand ich dann schon kraß, ja. Und dann bin ich aber auch auf dem Standpunkt, daß ich sage: Ich muß mir nicht diese Videos reinziehen! Also es ist vielleicht auch ein bßchen Verdrängung mit im Spiel. Weil passieren tut es ja, ob man das nun zur Kenntnis nimmt oder nicht.

Was dich im Moment behindert, meine Antwort durchzulassen, ist, daß es so eine Art Vorstellung gibt, daß man ein besserer Mensch ist, wenn man damit Mehr Mitgefühl hat und so. Und unabhängig davon, ob das stimmt oder nicht – aber wenn du so eine Idee im Kopf hast, daß es so ist, dann kannst du nicht einfach frei sein, durchzulassen, was immer ich dir dazu erzählen würde jetzt.

Ah so.

Ja. Wann immer du eine Idee hast: „Man ist spirituell, wenn man XYZ denkt oder fühlt oder macht, und wenn man das nicht fühlen kann, dann stimmt was mit einem nicht“, dann verhindert diese Idee, daß da Informationen zu reinkommen können, solange du nicht in der Lage bist, mal für zumindest einen kurzen Zeitraum diese Idee zu suspendieren.

Okay, ich stelle alles beiseite, was ich dazu irgendwie denke.

Genau. (Pause) Ja. Du machst es schon wieder. Du hast es ne Sekunde gehabt, und dann war es wieder … (lacht) Versuch’s einfach mal wirklich … du versuchst es auch ein bißchen vorwegzunehmen schon, wie es jetzt wirklich ist. „Sollte man doch mehr Mitgefühl haben, oder …?“

Es geht nicht um ein „Sollte“. Das schon mal ganz vorweg. Ein Mitgefühl, das aus einem Pflichtgefühl raus kommt, ist sowieso kein richtiges. Weil Mitgefühl ist im Grunde geboren aus der Erkenntnis oder dem Empfinden, dem Wissen, daß dieses Wesen, das da Schmerzen empfindet, daß du das auch selbst bist. Und das kannst du nur fühlen, wenn du dich in dein größeres Selbst hinein ausgedehnt ast. Weil sonst ist es nicht Mitgefühl, dann ist es: „Oh, wie schrecklich ist doch alles!“ Das ist ein Urteil. Aber wenn du fühlen kannst, daß das du bist – das, was du dann fühlst, das ist Mitgefühl.

Und das wird von großen Teilen der spirituellen Gemeinschaft sehr schwer mißverstanden, dieser Begriff, was der bedeutet. Ganz viele Leute denken dasselbe, was du auch denkst: daß Mitgefühl das ist, wenn man ein Wesen leiden sieht, daß man dann irgendwie ein Gefühl von … ja, einerseits Abscheu, andererseits Mitleid empfindet. Und das ist halt nicht das. Mitgefühl ist, das zu sein in dem Moment, das gleiche, und gleichzeitig davon – so seltsam es klingt - abgetrennt. Also eins damit und gleichzeitig auch kannst du einfach drauf gucken aus einer nicht beteiligten Perspektive. Weil das ist die Perspektive, die einfach alles sein läßt, wie es ist, egal wie schrecklich es ist.

Hm.

(lacht) Es klingt - ja, da würden viele Leute sagen, daß das herzlos klingt. Aber es gibt ne Perspektive, aus der heraus gibt es kein "Mitgefühl". Aus der heraus darf einfach alles genau so sein, wie es ist.

Das ist nicht zu verstehen als eine Entschuldigung, das nicht fühlen zu müssen oder so, ja? Das ist natürlich auch ne Variante, die es gibt – daß man sagt: „Ja, alles ist ja okay“, damit man das nicht fühlen muß. Das ist ein Vermeidungsmechanismus. Das ist nicht das gleiche, was ich meine.

Also doch Verdrängung?

Ja, genau. Wenn du das eigentlich schrecklich findest, aber lieber wegguckst, damit du das nicht zur Kenntnis nehmen mußt, dann ist es ein Vermeidungsmechanismus. Aber wenn du es sehen kannst und fühlen kannst und trotzdem sein lassen kannst, ohne ein Urteil drüber zu fällen – das ist das, was ich meine eigentlich.

Mhm. Ja, dann würde ich mal sagen, daß ich da wohl eher in der Vermeidung drin bin, hm?

(lacht) Du kannst ja mal die Probe machen. Wenn du sowas siehst wie so ein Video, was fühlst du denn dann?

Ich hab eigentlich das Gefühl, daß ich das lieber gar nicht sehen möchte, ja (lacht), muß ich dir sagen. Und eigentlich denke ich, daß das nicht sein dürfte. Also ich bin nicht in einem Zustand, wo ich das einfach so sein lassen kann, nein. Ich finde, das sollte anders sein. Daß die Tiere halt wie … (lacht), ja, wie Menschen behandelt werden. Aber es werden ja auch viele Menschen nicht wie Menschen behandelt.

Ja, das mal … davon abgesehen, ja. Also du hast einen Impuls, dich abzuwenden, weil es so schlimm ist, und gleichzeitig ein Gefühl, daß es nicht so sein sollte.

Ja. (Pause)

So. Mitgefühl ist: Dehne dein Bewußtsein aus sowohl auf die Wesenheit, die da gequält wird, das Tier, als auch auf den Menschen, der es macht, und die Leute, die dann das Rindfleisch essen, alles. Das ganze Ding gehört dazu.

Mhm.

Ja. Es wird gerne einfach nur der Akzent gelegt auf das Leiden als solches, das Leiden des Tieres, wenn so was dargestellt wird. Aber geh mal in das Ganze rein. Weil das Tier würde nicht so behandelt werden, wenn nicht ein ganzes System dranhängen würde, was das sozusagen begünstigt.

Das Neueste, was ich gehört hab im Radio, war, daß in 12 Bundesländern Dioxin in Hühnerfutter festgestellt wurde und daß jetzt in allen 12 Bundesländern Bauernhöfe geschlossen worden sind deswegen.

Ja. Und da geht’s jetzt nicht nur um die Hühner, sondern da geht es drum. Was ist es für ein Bewußtsein, das das macht? Würdest du in menschliches Essen Dioxin geben? Wahrscheinlich nicht, oder? Du gibst es deinen Viechern. Warum? Weil du nicht weißt, wie die sich damit fühlen, wie es ihnen damit geht. Weil du sie als Nahrungslieferanten betrachtest und nicht als Lebewesen. Weil du abgetrennt bist von der Wahrnehmung dessen, wie es denen bei dir geht.

Jetzt ist schon immerhin ein Bewußtsein dafür gewachsen, daß es vielleicht nicht wirklich ne gute Behandlung ist, wenn man Hennen in so Legebatterien setzt. Legebatterien sind ja auch nichts anderes als ein Ausdruck des Bewußtseins, daß das einfach nur Lieferanten sind für was, aber kein Lebewesen, das eine gute Behandlung verdient dafür, daß es für dich was macht auch, daß es dir was gibt. Und dieses Bewußtsein ist eigentlich der Punkt, das solche Effekte hervorbringt. Weißt du?

Die Behandlung als solches, die Sachen, die getan werden – ob es jetzt ist, Rindern die Hörner rauszureißen oder Hühner mit Dioxin zu verseuchen oder Hühner in Legebatterien zu setzen oder Tieren Tiermehl als Futter zu geben, die eigentlich Vegetarier sind, ja – das kommt alles aus dem gleichen Bewußtsein, das halt nicht verbunden ist, das seinen unmittelbaren Vorteil sieht, aber nicht, welche Energie damit erzeugt wird.

Weil diese Energie kommt ja auf dem Umweg über die Nahrungskette auch wieder zu dir zurück! Nicht? Du gibst so was wie Grausamkeit oder Gefühllosigkeit raus, und Profitdenken oder Effizienzdenken, oder wie immer man das nennen will, und dann ißt du ja das Rindfleisch oder die Eier oder das Hühnerfleisch, und dann kommt es zu dir zurück! Das, was du rausgegeben hast, nimmst du wieder in dich auf! Und das geht in dein System rein, wenn du es nicht umwandelst.

Mhm.

Und was deswegen halt wichtig ist, ist nicht ne ethische Einstellung: „Wir sollten die Tiere besser behandeln“, sondern einfach ein Wissen, ein Fühlen dessen: „Welche Energie gebe ich denn dahin? Was bedeutet das denn, wenn ich … würde ich meinen Kindern Dioxin ins Essen tun? Nein! Warum gebe ich es meinen Hühnern? Was bedeutet das? Also welches Denken steht dahinter? Warum glaube ich, daß ich das meinen Hühnern geben kann, wenn ich das meinen Kindern nicht geben würde? Glaube ich, daß sie weniger wert sind? Glaube ich, daß sie Dioxin besser vertragen? Es ist an dem Punkt unwichtig, ob das ein Vogel ist oder ein Mensch oder sonstwas. Das hat ähnliche Effekte, wenn du das zu dir nimmst.

Oder wieso glaube ich denn, daß das okay ist, wenn ich Öl ins Meer kippe, solange hinterher der Skandal wieder schön bereinigt wird, damit alles wieder okay aussieht? Dann werden halt Leute ein bißchen mit Geld entschädigt, und dann kann ich weiter so machen. Warum glaube ich das denn, daß ich das einfach so machen kann? Aus welcher Haltung heraus kommt das denn? Wie ist mein Bewußtsein, aus dem heraus ich so was mache?“

Ja, wenn man es so betrachtet, ist es eigentlich Bewußtsein von großer Dummheit irgendwie, das nicht sieht, daß es ja auch selber in Mitleidenschaft gezogen wird. Also daß du halt nicht nur die Fische oder die Hühner damit schädigst, sondern letzten Endes dich selber und überhaupt das ganze Leben hier auf dem Planeten.

(Pause)

Übrigens mit deinen Bäumen da [Stuttgart 21], das ist genau die gleiche Sache: Wir wollen einen Bahnhof bauen. Aber wir sehen nicht, was die Bäume machen hier für diese ganze Umgebung, und was für eine Energie kommen wird, wenn wir die einfach abhauen und dort irgendein Gebäude hinstellen. Was das bedeuten wird für das ganze Umfeld, das wird nicht gesehen. Gesehen wird nur, was unterm Strich die Profite sind.

Ja, aber so blöd kann doch keiner sein!

(lacht herzlich) Doch, leider können ganz schön viele Leute so blöd sein. Die machen sich da drüber keine Gedanken. Das ist genau wie du abschaltest. Nicht, da kannst du das auch dran erkennen. Du tust das Video dann weg und denkst nicht mehr dran. Und die machen das genauso. Die reichen ihre Pläne ein für den Bau oder stopfen halt das Öl-Leck, und dann denken sie nicht mehr dran und tun, als wäre irgendwie doch alles okay und so.

Und auf ner bestimmten Ebene ist auch alles okay. Aber da muß man unterscheiden. Es ist kein Fehler im Universum, nur weil Getrenntheit existiert. Es ist aber auch so, daß auf einer Ebene, wo es Begrenztheit gibt, wenn dann Sachen passieren, wie die Vögel, die vom Himmel fallen oder diese toten Fische, die angeschwemmt worden sind, daß das Hinweise sind: Leute, guckt hin, was ihr macht! Das könnt ihr nicht ewig machen.

Es gibt Leute, die ja auch vom Fischfang leben. Jetzt nicht die großen Fischereiunternehmen, sondern ganz normale kleine Fischer. Die leben davon. Für die – aber auch für die großen Unternehmen jetzt – bedeutet das auch, daß sie das, wovon sie leben, verlieren könnten, weil auf einer bestimmten Ebene nicht das Bewußtsein da ist, daß das Ökosystem mehr ist als nur ein Lieferant von Rohstoffen.

(Pause) Hm. Ja, jetzt hast du mich echt … (seufzt) Ich hab da keine Lösung für, für dieses Bewußtsein, das irgendwie zu verändern. Wenn die da jetzt sogar Nachrichten ausstreuen, daß das irgendwie an der kalten Wassertemperatur liegt, oder am Silvesterfeuerwerk, daß die Vögel runtergefallen sind, und irgendwie denken, daß die Leute das schon vergessen haben werden mit BP und so, da fragt man sich doch wirklich … wenn sie so blöd sind – man weiß ja nicht mal, ob sie es nicht vielleicht selber glauben, daß es so ist … aber da kann man dann wirklich nix mehr machen, oder?

(lacht) Ja, da kommt dann wieder das Allerheiligste ins Spiel, weil auch die Leute haben eins.

Ja, aber da müssen ja sehr viele dichte Schleier noch drumrum sein.

Das ist richtig, ja. Denn wenn das nicht so wäre, könnten die das gar nicht machen. Und erinnere dich dran, daß auch die Leute hier nur eine Rolle spielen, in der Umwandlung des Bewußtseins. Weil es kann kein Bewußtsein umgewandelt werden, das nicht überhaupt erst mal erkannt worden ist als solches. Und im Moment, was passiert, ist, daß überhaupt erst mal sehr deutlich wird, was für eine Art Bewußtsein das ist, die das macht. Das ist sehr lange einfach hingenommen worden als normal. Und jetzt wird erstmal wirklich gesehen, was es eigentlich ist. Und erst wenn du sehen kannst, was es ist, kann es sich verändern. Natürlich nicht, wenn du dagegen ankämpfst. Aber erstmal mußt du es sehen können.

Also im Prinzip würde da, abgesehen natürlich von politischem Handeln, aber auf einer spirituellen Ebene würde die Handlungsweise darin bestehen, daß du in deinem Allerheiligsten verankert bleibst, während du gleichzeitig auf dieses Bewußtsein guckst, das diese Dinge tut und gutheißt und versucht zu rechtfertigen. Und auch zu sehen, daß es auch ein Teil von deinem eigenen Bewußtsein ist, weil du ja auch dich abwendest von dem, was passiert teilweise, nicht. Du bist auch genauso mit drin. Also du bist ja nicht jemand, der mit dem Finger zeigen kann und sagen: Die sind das!

Du machst es vielleicht nicht. Du gehst nicht hin und mißhandelst Tiere. Aber du bist in einem System, wo es passiert, und deine Haltung ist, daß du es eigentlich lieber nicht wissen willst, ähnlich wie ja im 3. Reich ganz viele Leute das einfach lieber nicht wissen wollten, was da passiert ist.

Ja. (lacht betreten) Da hast du mich jetzt aber …

… ja, es ist auf ner gewissen Ebene eine normale menschliche Reaktion, daß man die Sachen eigentlich lieber verdrängt, nicht? Aber auch das kannst du angucken, auch dein eigenes Verdrängen. Also du gehst in dein Allerheiligstes, und da guckst du alles an. Du guckst die Leute an, die das tun, und aus welcher Bewußtseinshaltung die raus kommen. Und du guckst die Leute an, die es verdrängen. Du guckst die Tiere und die Natur an, die das halt an dem Punkt erleiden. Alles aus dieser Mitte heraus guckst du an. Weil aus dieser Mitte heraus bist du mit all dem verbunden: mit den Leuten, die es machen, mit den Tieren und der Natur, die es erleiden, und auch mit allen Leuten, die da lieber nichts von wissen wollen, und natürlich auch mit den Leuten, die sich dagegen empören, auch. Und auch mit den Leuten, die meinen, wenn sie vegetarisch leben, dann wäre es damit schon getan. (lacht)

Das enthält ja sozusagen das Urteil, daß es damit nicht getan ist.

Wenn es alle machen würden, hätte das natürlich den Effekt, daß keine Nutztierhaltung mehr stattfinden würde. Aber wenn du dir dein Eckchen machst, wo du sagst: „Ja, ich bin ja ökologisch. Ich bin ja vegan. Ich mach ja schon alles“, und die Augen verschließt vor dem, was da sonst noch so abgeht …

… das würde ich nicht sagen, daß das Leute tun. Also wenn jemand vegan lebt, dann tut er es ja, weil er bewußt ist, was da passiert. Denke ich mal.

Auf ner bestimmten Ebene ist dir bewußt … (Pause) Hm, wie sage ich das? Nee, ich muß anders anfangen. Wenn du beschließt, vegetarisch oder vegan zu leben, dann machst du das meistens aus einer Haltung heraus, daß du nicht willst, daß für dein Weiterleben andere Lebewesen sterben müssen. Und das ist meistens eine Haltung, die aus einem Schuldgefühl heraus kommt. Manchmal kommt sie auch aus Liebe zu den Tieren, ja. Und was es aber macht oft, ist, daß, wenn du halt vegetarisch lebst, daß du dann sagst: Damit habe ich meine Schuld im Prinzip getilgt.

Also du hast ein Schuldgefühl, weil du in einer Gesellschaft lebt, wo das halt so ist. Und wenn du dann aufhörst, Fleisch zu essen und vielleicht auch Eier, dann hast du das Gefühl, so, jetzt bist du eigentlich reingewaschen. Du lebst jetzt zwar in dieser Gesellschaft, aber du hast nicht teil an ihren atrocities.

Ja. Schandtaten? (lacht)

Ja. Greueltaten eigentlich. Das heißt, du bist fein raus, nicht. Du machst dir selber vor, du wärst kein Teil von dem System. Das ist aber nicht so.

Ach, es ist nicht so?

Nee. Solange du hier bist, bist du immer ein Teil von dem System hier. Auch wenn du bewußt lebst. Du bist trotzdem drin.

Na, dann kann man ja gar nichts machen!

Doch. Du kannst dir dessen bewußt sein, daß es so ist.

Das heißt, ich muß mein Leben lang mit nem Schuldgefühl rumlaufen, solange noch irgendwo jemand Tiere mißhandelt, oder wie?

Nee. Das ist halt das Schwierige bei so einem Thema. Es geht nicht um das Schuldgefühl. Es geht nicht darum, daß du dich deswegen schlecht fühlst. Es geht nur drum, zu wissen: solange ich hier bin und diese Zustände hier so sind, bin ich drin! Immer! Egal wie viel Aktionen ich mache und ob ich im Tierschutzverein bin und sonstwas – ich bin drin. Auch wenn du im 3. Reich gelebt hast – du warst im 3. Reich, auch wenn du im Widerstand warst. Widerstand ist auch ein Teil vom System.

Aha?

Ja, das weißt du doch! Das heißt ja nicht, daß du in die Energie, die von den Machthabern ausgeht, reingibst, aber du bist ein Teil vom System. Weil aus dem System kommst du – nicht – raus, solange du da drin lebst.

Und dann geht es weiter. Mal angenommen, du wanderst aus aus dem 3. Reich. Du gehst nach Chile oder wohin. Dann lebst du auf einem Planeten, wo es ein Land gibt, wo es dieses System gibt. Und damit bist du im System, auf einer größeren Ebene.

Das heißt also, wenn ich Arkturianer bin …

… ja genau, das haben wir ja besprochen. Wenn das da irgendwo ist, dann heißt es, es ist in deinem Selbst drin. Und du bist drin. Und das einzige, was du da machen kannst, ist das einfach zur Kenntnis zu nehmen, daß diese Dinge existieren.

So. Dann kommt erstmal ein ziemliches Scheißgefühl, wenn dir das mal klar geworden ist, daß egal wie mustergültig du dich verhältst da, oder auch wie liebevoll, du einfach nicht rauskommst aus dem. Das ist kein schönes Gefühl am Anfang.

Du meinst, es wird noch schön, oder wie?

Nee, nicht es wird schön, aber es gibt nen Punkt, wo du einfach dann es akzeptierst, daß es so ist. Und das ist der Punkt, wo du anfängst, dich mit all dem, was du bist, zu akzeptieren.

Du hast ja ganz am Anfang gesagt, beim Betrachten des Videos hattest du das Gefühl, das sollte nicht so sein.

Ja, genau.

Und ich hab zu dir gesagt, von einer gewissen Warte aus betrachtet kannst du es sehen und auch fühlen, und trotzdem so sein lassen.

Ja, stimmt.

Genau. Und in dem Moment – also wenn du sagst, es sollte nicht so sein, oder auch dagegen ankämpfst oder vegetarisch lebst oder sonstwas, dann bist du in einer Haltung, die ablehnt, daß die Dinge so sind, wie sie sind. Das klingt (lacht) ein bißchen platt, also als ob sich das selbst versteht. Aber es bedeutet halt, du bist im Widerstand gegen das, was jetzt gerade so ist und ein Teil von dir ist.

Und wenn du diesen Widerstand aufgeben kannst und einfach sehen: Du kommst – nicht – raus aus dem. Nicht mit noch so vielen guten Handlungen -, dann kommst du an einen Punkt – wenn du dieses Gefühl aushalten kannst, wenn du nicht wieder in den Widerstand reingehst, um dir dieses Gutmenschengefühl dann wieder zu erschaffen -, wenn du das aushalten kannst, daß du da nicht rauskommst und daß es ein Teil von dir ist, SCHEISSEGAL was du machst, dann gehst du nämlich raus aus der Identifikation mit dem Menschen, der ja gut ist und sich da dran nicht beteiligt, an den schlimmen Sachen, und du gehst raus aus der Identifikation mit den Opfern, und du gehst in das Ganze rein, das du bist, das alles das enthält. Und du sagst: „Ja, ich bin auch das – und ich komme da nicht raus. Ich kann nichts weiter tun, als es so anzunehmen.“

Und „annehmen“ heißt nicht gutheißen auf einer Seite, heißt aber auch nicht ablehnen. Und das ist seeehr schwer zu erklären, wenn Leute noch viel in Polaritäten denken, in Gut und Böse, in Entweder-Oder. Weil wenn du es nicht gutheißt, dann mußt du es ja ablehnen. Nein! Und das ist nicht einfach zu erklären, was das bedeutet, weder-noch zu tun.

Ja, ich hab auch das Gefühl, ich kann das jetzt nicht mehr weiter channeln, weil es bei mir selber Knoten im Hirn macht. (lacht) Ich muß auch mal auf die Uhr gucken. Oh ja, Dreiviertelstunde! Dann würde ich sagen, belassen wir es mal an diesem Punkt, und ich laß das sacken und sich bewegen in mir drin, und dann können wir vielleicht nächstes mal an nem anderen Punkt wieder aufnehmen.

Okay. Ich denk auch, das ist vielleicht noch ein bißchen zu heavy jetzt für diesen Moment. Okay, bis später.

© Zarah Zyankali 2011